Vitamin D

Eng verknüpft ist die Entdeckung von Vitamin D damit, dass nach einem Heilmittel für Rachitis gesucht wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Rachitis mit einer Bestrahlung von künstlichem UV-Licht geheilt. Im Jahr 1919 brachte diese Bestrahlung vielen Patienten die Heilung. Nach etwa zwei Jahren wurde festgestellt, dass die Rachitis genauso mit normalem Sonnenlicht geheilt werden konnte. Zur selben Zeit war der britische Arzt Sir Edward Mellanby überzeugt, dass die Rachitis auf eine falsche Ernährung zurückzuführen ist. Er experimentierte mit Hunden und bewies, dass Milch und Butter bestens gegen Rachitis geeignet waren. Er verabreichte den Hunden auch Lebertran, kurz zuvor wurde im Lebertran erst das Vitamin A entdeckt und er glaubte, dieses sei für die Heilung mit verantwortlich. Bekannt war damals schon, dass durch die Oxidation, Vitamin A zerstört wird. Nach der oxidativen Behandlung kann der Lebertran keine Nachtblindheit mehr heilen. Allerdings war es dem so behandelten Lebertran möglich, Rachitis zu heilen. Der Kinderarzt John Howland und der Chemiker Elmer Verner McCollum arbeiteten zusammen und fanden heraus, dass sich noch ein zusätzlicher Stoff im Lebertran befinden musste. Dieser war vom Vitamin A unabhängig und für die Heilung der Rachitis verantwortlich. McCollum und Howland entdeckten ein viertes Vitamin, welches sie dann Vitamin D nannten.

Wie gelangt Vitamin D in den menschlichen Körper?

Das Vitamin D bestimmt im Wesentlichen den Kalziumhaushalt mit. Dieses Vitamin ist die Grundlage für eine Anzahl von Hormonen. Aus Cholesterin kann der menschliche Körper selbst das Vitamin herstellen. Allerdings muss die Haut eine ausreichende Bestrahlung von UV-Licht erhalten. Sollte diese Voraussetzung nicht erfüllt werden, so muss dieses Vitamin mit ergänzenden Präparaten oder über die Lebensmittel aufgenommen werden.

Die Wirkung von Vitamin D im menschlichen Körper

Das Vitamin D wird im Blut an ein Eiweiß gebunden und dann transportiert. Das Vitamin wird in 25-Hydroxy-Vitamin D in der Leber umgewandelt. Sobald im Blut der Kalziumspiegel sinkt, wird das 25-Hydroxy-Vitamin D zu einem wesentlich aktivierenden Vitamin D3 in der Niere umgewandelt. Für diese Umwandlung ist das Parathormon aus der Nebenschilddrüse verantwortlich. In der Fachsprache heißt das 25-Hydroxy-Vitamin D Calcidiol. Das Vitamin D3 wird als Calcitrio bez25-Hydroxy-Vitamin bezeichnet. Der menschliche Körper benötigt täglich zwei bis zehn Mikrogramm an Vitamin D. Das Vitamin D kann über die Nahrung aufgenommen werden, wie Butter, Milch, Eier und Fisch.

Wirkung von Vitamin D3

Mit dem Vitamin D3 wird aus den Knochen das Kalzium freigesetzt und somit vermehrt im Darm aufgenommen. Die Konzentration von Kalzium wird weitestgehend im Blut konstant gehalten. Durch das Vitamin D3 wird die Ausschüttung vom Parathormon vermindert. Hier wird von einer negativen Rückkopplung gesprochen.

Die Bestimmung des Vitamin D Wertes

Der Wert des Calcidiol wird bei einem Vitamin D Mangel ermittelt. Dagegen wird der Wert des Vitamins D3 zu der Abklärung eines zu hohen Kalziumspiegels im Blut bestimmt oder wenn eine Störung des Vitamin D Stoffwechsels vorliegt. Die Werte des Vitamins D werden mit Hilfe des Blutes ermittelt. Jedoch muss der Patient zur Bestimmung des Wertes nüchtern sein, es darf an diesem Tag noch keine Nahrung aufgenommen worden sein. Ansonsten können keine exakten Werte ermittelt werden.

Der normale Vitamin D Wert

Die Referenz- oder auch Normalwerte betragen bei einem Erwachsenen des Vitamin D nach der alten Einheit 20 – 70 ng/ml. Dagegen liegen die Werte bei der SI Einheit zwischen 50 – 175 nmol/l. Die Referenz- oder Normalwerte des Vitamin D3 liegen bei einem Erwachsenen nach der alten Einheit zwischen 30 – 80 ng/l. Hierbei betragen die Werte nach der SI Einheit 75 – 200 pmol/l.

Wann kann der Vitamin D Wert zu niedrig liegen?

Ein zu niedriger Calcidiol Wert kommt bei Kindern sehr oft in der Wachstumsphase vor, hier sollte auf eine Ernährung geachtet werden, in welcher das Vitamin D enthalten ist. Ebenfalls ist dieser Wert bei Schwangeren und stillenden Müttern niedrig. In der kalten Jahreszeit, wenn die Sonne nur wenige Stunden am Tag scheint, kann es genauso zu den zu niedrigen Werten des Vitamin D kommen. Wird nicht auf die Ernährung geachtet, also keine Aufnahme von Nahrung mit diesem Vitamin, so wird von einer Mangelernährung gesprochen und der Wert von Calcidiol sinkt. Weiterhin kann es zu einem Mangel kommen, wenn eine erhöhte Ausscheidung über die Nieren erfolgt. Selbst bei einer Überfunktion der Nebenschilddrüsen ist ein Mangel zu verzeichnen. Nehmen Menschen, die an Epilepsie leiden, Antiepileptika ein, so sinken die Werte des Calcidiol. Die Funktionsstörungen der Bauchspeicheldrüse und die verminderte Aufnahme bei einem Kurzdarmsyndrom führen zu niedrigen Werten.

Ein zu niedriger Vitamin D3 Wert

Der Calcitriol Wert kann bei einer Störung der Nierenfunktionen auftreten, ebenso bei einem nephrotischen Syndrom. Die Unterfunktion der Nebenschilddrüse spielt eine wichtige Rolle bei dem Wert des Vitamin D3, aber eine Überfunktion der Schilddrüse beeinträchtigt diese Werte. Ist der Kalziumspiegel im Blut zu hoch und der Phosphatspiegel wiederum zu niedrig, sinkt der Calcitriol Wert. Tritt bei Kindern eine Rachitis auf, so wird erst einmal das Blut auf den Vitamin D3 Wert untersucht. Genauso verhält es sich bei Erwachsenen, die an Osteomalzie leiden. Liegt eine Vergiftung mit dem Schwermetall Kadmium vor, so sind die Werte ebenfalls zu niedrig.

Die Erhöhung des Vitamin D Wertes

Ein zu hoher Calcidiol Wert

Wer Medikamente zur Blutgerinnung einnimmt, kann erhöhte Werte von Cadiciol erhalten. Ebenso kann es zu einer Erhöhung führen, wenn eine starke Bestrahlung mit UV-Licht erfolgt. Wurde zu viel Vitamin D eingenommen, zum Beispiel durch die Nahrung, dann kann sich genauso der Calcidiol Wert erhöhen.

Ein zu hoher Vitamin D3 Wert

Bei der Erkrankung an Sarkaoidose, das ist eine äußerst seltene entzündliche Erkrankung der Organe, kann es zu einem erhöhten Wert von Calcitriol führen, ebenfalls bei einer Erkrankung an Tuberkulose. Die Erhöhung des Wertes kann auch durch eine Überfunktion der Nebenschilddrüse oder durch die Unterfunktion der Schilddrüse kommen. Mit einer künstlichen Zufuhr, wie mit Vitamintabletten D3 kann der Wert genauso ansteigen. Sind die Lymphknoten geschwollen, so besteht eine Erhöhung des Wertes, gleiches gilt für geringen Mangel an Calcidiol. Auch die Rachitis vom Typ II ist verantwortlich für einen erhöhten Wert von Vitamin D3. Ist über einen längeren Zeitraum der Vitamin D3 Wert erhöht, kann es zu Kalziumablagerungen in den Blutgefäßen und in der Niere führen.

Stefan

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